Klimaschonendes Heizen dank Abwärmenutzung am Bundeswehr-Standort in Bayern

Nachhaltigkeit  •  10.03.2020

#wärme-contracting #referenzen #bayern

 

Bis 2038 will die Bundesregierung den Kohleausstieg erreichen. Die Vattenfall Wärme plant, bereits ab 2030 ohne Kohle zu produzieren. Noch einen Schritt weiter ist die Bundeswehr. Sie schaffte den Kohleausstieg schon 2019, indem sie u. a. auf die Technologie der Abwärmenutzung zurückgreift. Der Vattenfall Wärme kam die Aufgabe zu, die letzte steinkohlebefeuerte Energieversorgung abzulösen. Das neue, umweltschonende System mit einer Gesamtleistung von fünf Megawatt basiert auf der Abwärmenutzung aus einer Biogasanlage. Hierdurch vermeidet es im Vergleich zur früheren Wärmeversorgung jährlich rund 3.000 Tonnen CO2.

Bisher wurde die Franz-Josef-Strauß-Kaserne der Bundeswehr in Altenstadt am Lech mit Steinkohle und Öl beheizt. Als die Fläche, auf der das bisherige Heizhaus stand, für eine andere Nutzung beansprucht wurde – am Standort entsteht eine Schulungseinrichtung des Ausbildungsstützpunktes Luftlande/Lufttransport – fiel die Entscheidung für eine neue, umweltschonendere Energieversorgungslösung: Ursprünglich war eine Kombination aus Blockheizkraftwerk und Gaskesseln geplant. Ein benachbarter Landwirt brachte die Möglichkeiten der Abwärmenutzung ein. Die Idee: Abwärme einer nahegelegenen Biogasanlage in die Versorgung integrieren. Die Vattenfall Wärme konzipierte und entwickelte die ganzheitliche Wärmeversorgung.
 

Energie aus Biogas

In Biogasanlagen entsteht Biogas durch den natürlichen Abbau von organischen Substanzen. Das können Substrate wie Gülle und Mist von Vieh oder auch Mais sein. Das Biogas entsteht durch Gärung in einem großen Behälter unter Ausschluss von Sauerstoff. Es wird gespeichert und von dort aus für die Erzeugung von Strom und Wärme verwendet. Das Ergebnis ist Energie aus Biogas, die erneuerbar ist und zudem nur kurze Transportstrecken zurücklegen muss.

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Bundeswehr verabschiedet sich von der Steinkohle

Am 18. Februar 2020 wurde die neue innovative Wärmeversorgung für die Franz-Josef-Strauß-Kaserne in Altenstadt in Betrieb genommen. Die letzte Steinkohleheizung der Bundeswehr ist damit Geschichte.

Klimaschonendes Heizen durch Abwärmenutzung

Die Abwärmenutzung am Standort Altenstadt wird durch ein ganzheitliches Versorgungskonzept ermöglicht: Die Biogasanlage nutzt Pflanzenteile aus der Landwirtschaft und Gülle aus einem direkt neben der Anlage stehenden Kuhstall. Bei circa 42 Grad erfolgt im Fermenter unter Luftabschluss durch Bakterien die Freisetzung von Biogas (mit Methan als Hauptbestandteil). Es wird vor Ort durch zwei Gasmotoren verbrannt. Die angebauten Generatoren liefern Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Das dabei entstehende Nebenprodukt, die Wärme, wurde bisher an die Umgebung abgegeben. Dank der technischen Möglichkeiten zur Wärmenutzung kann sie in den Versorgungskreislauf integriert werden: 85 Prozent der Abwärme aus der Biogaserzeugung werden für die Wärmeversorgung der Kaserne genutzt. Sie deckt dort etwa die Hälfte des Bedarfs an Warmwasser und Heizung. Die restlichen 15 Prozent nutzt der Betreiber selbst.
 

Abwärmenutzung als Teil eines ganzheitlichen Versorgungskonzeptes

Zur Abwärmenutzung hat Vattenfall auf einem benachbarten Grundstück ein Heizhaus errichtet. Das Gebäude wurde in CO2-armer Holz-Hybrid-Weise erbaut und passt sich hinsichtlich Form und verwendeter Materialien den regionalen Besonderheiten an. Die Energieversorgung wird neben der Abwärmenutzung durch drei effiziente Niedertemperaturkessel gewährleistet. Sie kommen vor allem für Spitzenlasten im Winter zum Einsatz. Auf dem Dach des Heizhauses gewinnt zudem eine 14 kWp-Photovoltaik-Anlage Sonnenenergie. Mit rund 14.000 kWh Leistung pro Jahr deckt sie einen großen Teil des Eigenstrombedarfs des Heizhauses.

Energieversorgung von Vattenfall | Energie News | Altenstadt (Illustration)

 

Die Wärme-Contracting-Lösung der Bundeswehr-Kaserne in Bayern zeigt, dass es sich lohnt, Versorgungslösungen individuell und bedarfsgerecht zu planen. In Altenstadt gelingt es auf diese Weise, den vormaligen fossilen Brennstoff Kohle durch einen ganzheitlichen, klimaschonenden Ansatz mit Biogas, Abwärmenutzung und Photovoltaik zu ersetzen.

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Auf einen Blick

Jährlicher Wärmebedarf: ca. 5.000 MWh

Leistung Niedertemperaturkessel: 2 + 2 + 1 MW

CO2-Einsparung: 3.000 Tonnen

Besonderheiten: klimaschonende Abwärme aus Biogas, eigenes Heizhaus in Holzhybrid-Bauweise, Ergänzung mit Photovoltaik-Anlage

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