Fernwärme für Berlins größtes Stadtentwicklungsprojekt

Kooperationen  •  30.01.2024

#fernwärme #referenzen #berlin

 

Rund um den Berliner Hauptbahnhof ist das größte innerstädtische Entwicklungsgebiet der Hauptstadt entstanden. Aus dem insgesamt 61 Hektar großen und lange Jahre ungenutzten Gebiet, das durch die Mauer, Containerbahnhöfe und Lagerhallen geprägt war, ist ein zukunftsorientiertes Quartier geworden. Die Vattenfall Wärme versorgt 100 Prozent des Quartiers zwischen Nordhafen, Heidestraße und Humboldthafen mit lokal produzierter Fernwärme. Damit ist das Gesamtareal für die Energiewende gut gerüstet.

Der Beschluss zum Bau der Europacity fiel im Zuge der Planung des Berliner Hauptbahnhofs bereits in die 90er Jahre. Der Hauptbahnhof selbst wurde als erste Liegenschaft bereits 2005 an das Fernwärmenetz angeschlossen.

Für die Europacity mit einer Gesamtfläche von gut 87 Fußballfeldern sollte eine klimaschonende und zuverlässige Wärmeversorgungslösung entwickelt werden. Für uns als lokaler Wärmeanbieter war dies eine herausfordernde Möglichkeit, um unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Alles auf einen Blick

Wärme- und Energieversorgung von Vattenfall | Energie News | Europacity (Fläche)

61 ha

zwischen Hauptbahnhof und Nordhafen

Wärme- und Energieversorgung von Vattenfall | Energie News | Europacity (vorzuhaltende Wärmeleistung)

49.177 kW

vorzuhaltende Wärmeleistung

Wärme- und Energieversorgung von Vattenfall | Energie News | Europacity (Rohrtrasse)

2.500m

Länge der Rohrtrasse

Wärme- und Energieversorgung von Vattenfall | Energie News | Europacity (Illustration)
 

Neben der technischen Machbarkeit und Bauplanung gab es Abstimmungen mit den Planer:innen des Berliner Senats, die das Gesamtvorhaben koordinierten. Darüber hinaus mussten im Vorfeld mit den Investoren Erschließungs- und Rahmenverträge zur Fernwärmeversorgung verhandelt werden. Ziel war es, für alle am Projekt Europacity Beteiligten gleiche Rahmenbedingungen zu schaffen. Insgesamt wurden 66 Verträge geschlossen.

Inzwischen sind nahezu alle Liegenschaften der Europacity an unser Fernwärmenetz angeschlossen. Die drei noch ausstehenden erhalten im dritten Quartal 2024 ihren Anschluss. Dann ist das gesamte Erschließungsvorhaben finalisiert.

Interview

mit Andreas Grieß
Bauleiter, Vattenfall Wärme Berlin AG

 

Andreas, du warst von Anfang an dabei. Wie sah das Areal zum Start 2016 aus?

Als wir damals am Hamburger Bahnhof mit der Verlegung der Trasse angefangen haben, war hier Acker und Modder. Es gehörte schon eine Menge Phantasie dazu, sich vorzustellen, was entstehen soll. Der erste große Schritt war die Verlegung der 1.200 Meter langen Haupttrasse. Außer der Trasse waren einige Vorstreckungen nach rechts und links in die Baufelder vorgesehen. Nachdem die Kringel gebaut waren, ging es in Etappen weiter. Die erste Inbetriebnahme in der Europacity erfolgte 2018. Nach und nach haben sich dann das Quartier Heidestraße und die Karrees östlich davon, inklusive der Stadthafenquartiere, entwickelt und wurden angeschlossen. An jeden Kringel kamen zwischen einer und acht Stationen.

 

Wie genau stimmen die inzwischen mehr als zehn Jahre alten Planungen mit der heutigen Situation überein?

Was die Größe der Trasse angeht, passt das schon in etwa. Es gab ja im Vorfeld Abstimmungen mit den Baufeldentwicklern. Anders ist es bei der Nutzung, da hat sich im Laufe der Jahre immer mal was geändert. Meist lag das an wechselnden Investoren. Plötzlich sollte ein Gebäude kein Bürogebäude mehr sein, sondern zum Beispiel ein Hotel. Damit sind andere Anforderungen an die Wärmeversorgung verbunden. Glücklicherweise war unser Fernwärmevertrieb mutig genug, um die möglichen Anschlusskapazitäten von Anfang an größer auszulegen als angefragt. Somit konnten wir die Leistung erhöhen, denn letztlich haben sich im Laufe der Zeit viel mehr Kunden für unsere Fernwärme entschieden als zu Baubeginn.

 

Ist es einfacher allein auf einem Baufeld zu arbeiten oder zeitgleich mit vielen anderen Unternehmen?

Das hat beides Vor- und Nachteile. Allein muss man sich um alles selbst kümmern, erlebt allerdings auf der Baustelle nicht so viel Überraschungen. Wenn sich mehrere Firmen das Baufeld teilen, hat das den Vorteil, dass vielleicht schon jemand anderes die nötigen Genehmigungen eingeholt hat. In jedem Fall ist eine gute Abstimmung vor Ort Gold wert. Ein Erlebnis, über das wir heute zum Glück lachen können, fällt mir dabei ein. Für das Fundament eines Krans musste ein anderes Unternehmen Bohrpfähle setzen. Wir haben darauf aufmerksam gemacht, dass an dieser Stelle bereits unsere Rohre unter der Erde liegen. Dennoch wurde trotz Suchschürfung und Einmessung eine unserer Leitungen angebohrt. Da sie noch nicht im Betrieb war, haben wir es nicht bemerkt. Als dann das erste Mal Fernwärmewasser floss, kam es nicht durch. Es stellte sich heraus, dass Beton hineingelaufen war. Also mussten wir 20 Meter Leitung austauschen. Aber solche Geschichten kamen während der sieben Jahre nur selten vor. In den meisten Fällen funktionierte die Zusammenarbeit hervorragend.
 

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„Dieses überaus große Erschließungsareal ist eine anspruchsvolle Herausforderung für alle beteiligten Partner:innen und erfordert neben Organisationstalent eine erhebliche Portion an Fachwissen.“

 


Thomas Wohlfeil
Kundenbetreuer Vertrieb,
Vattenfall Wärme Berlin AG

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