Nachhaltigkeit • 14.07.2022
#referenzen #nachhaltigkeit #berlin
Auf einem 28 Hektar großen historischen Krankenhausgelände im Nord-Westen des Ortsteiles Berlin-Buch entstand das Ludwig-Hoffmann-Quartier. Neben der weit fortgeschrittenen Sanierung von Bestandsgebäuden ist hier die Errichtung von mehreren Neubauprojekten geplant. Eines davon ist das Projekt MIOS, zu dem fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 63 Wohneinheiten gehören. Mit den Unternehmen EQVIVA, econcept und SITUS haben sich drei bekannte Projektentwickler zusammengetan, um MIOS erfolgreich zu realisieren. Die Wärmelösung für den Standort kommt von der Vattenfall Wärme.
Aktuell weist das Stadtwärme-Inselnetz Buch noch einen zu geringen Anteil an erneuerbaren Energien auf. Für den von den Bauherren angestrebten KfW EH55 Standard inkl. EE-Klasse (mindestens 55 Prozent Erneuerbare-Energien-Anteil) hätte ein Anschluss an das Inselnetz allein noch nicht gereicht. Die Vattenfall Wärme schlug deshalb vor, den Stadtwärmeanschluss mit einem Biomethan-Blockheizkraftwerk (BHKW) zu kombinieren. Das BHKW und die Wärmeübergabestation werden in einer Energiezentrale auf dem Nachbargrundstück errichtet, die bereits mit einer Stadtwärmeübergabestation für die Bestandsgebäude ausgestattet ist. Die Übergabestationen speisen ins Nahwärmenetz ein. Die Vattenfall Wärme übernimmt im Projekt MIOS das Wärme-Contracting: Das heißt, die Wärmeversorgung inklusive der Bereitstellung des Nahwärmenetzes und der Heizzentralen in den fünf Häusern sowie deren Wartung kommen aus einer Hand.
Die neuen Gebäude werden in monolithischer Bauweise errichtet. Aufgrund der bauphysikalisch hochwertigen Eigenschaften der verwendeten Steine kann dabei auf starke Dämmschichten verzichtet werden. Lediglich ein zusätzlich dämmender mineralischer Putz ergänzt die Dämmeigenschaften des Rohbaus.
Mit dieser Lösung erreichen die Objekte einen Primärenergiefaktor (PEF) von 0,26 und erfüllen bereits heute die Klimaziele von 2030. Durch die Initiativen im Heizkraftwerk Buch soll das Bucher Wärmenetz in circa acht Jahren ebenfalls mindestens 55 Prozent erneuerbare Energien integrieren. Das MIOS-Projekt greift also in Hinblick auf die Dekarbonisierung schon heute dem Zustand vor, den die Vattenfall Wärme in Zukunft anstrebt. Die intelligente Lösung wird als Brückentechnologie genutzt, bis die Transformation des Inselnetz Buch abgeschlossen ist.
In Zusammenarbeit mit Vattenfall InCharge können am Standort zudem alle Pkw-Stellplätze dieses Projektes mit einer Ladesäule für Elektrofahrzeuge ausgerüstet werden. Eine darüber hinaus geplante Einbeziehung von Photovoltaik in das Projekt scheiterte bislang an den Vorgaben des Denkmalschutzes.
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Die erfolgreiche Kooperation zwischen EQVIVA, econcept und der Vattenfall Wärme hat bereits Tradition. Initial dafür war die Entwicklung der Blockrandschließung am Wasserturm im Prenzlauer Berg. Es folgten weitere Projekte wie Am Postbahnhof in Friedrichshain, wo das Vattenfall Produkt Kühlung Smart gemeinsam als Pilotprojekt entwickelt wurde. Mit der Quartiersversorgung für MIOS wird nun erneut eine Lösung realisiert, die das Zeug zum Leuchtturmprojekt hat. Die ersten Bewohner sollen hier 2024 einziehen.