Umbaumaßnahmen des Heizkraftwerks Charlottenburg
Stadtwärme • 28.04.2022
#stadtwärme #nachhaltigkeit #berlin
Zwischen 2022 bis 2026 modernisieren wir unser Heizkraftwerk Charlottenburg und ersetzen die drei vorhandenen Gasturbinen durch eine Neuanlage. Der Kraftwerksstandort Charlottenburg ist ein unverzichtbarerer Knotenpunkt im Berliner Stadtwärmenetz. Die Modernisierungsmaßnahmen sind ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu Berlins Klimaneutralität.
Zunächst erfolgt die Baustelleneinrichtung und im weiteren Verlauf wird damit begonnen, das für die Neuanlage vorgesehene Gebäude zu entkernen.
Für die Neuanlage vorgesehene Gebäude.
Eingebaut wird eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK-Anlage) bestehend aus einer Zwei-Linien-Gasturbinenanlage mit Abhitzekessel sowie eine Anlage zur elektrischen Heißwassererzeugung (E-HWE). Um perspektivisch eine fossilfreie Wärmeerzeugung zu ermöglichen, liegt das Augenmerk auf der Fähigkeit, in Zukunft auch aus „grünem“ Strom erzeugten Wasserstoff mitverbrennen zu können. Dadurch werden die CO2-Emissionen im Vergleich zum Erdgasbetrieb drastisch reduziert.
Das Kraftwerk nahm den Betrieb auf. Ab 1911 wurde das Rathaus von Charlottenburg mit Wärme versorgt und bildete damit den Anfang der Fernwärmeversorgung in Berlin.
Übernahme des Kraftwerks durch die Bewag und Umbau zum ersten deutschen Hochdruck-Kraftwerk. Dadurch stand es seit 1926 der Berliner Stromversorgung zur Verfügung.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Energiebedarfs wurde die Anlage in den 50er-Jahren schrittweise modernisiert.
Umstellung der Gasturbine auf Erdgas. Im Jahr 2001 ging der letzte der drei mit Kohle gefeuerten Dampferzeuger vom Netz.
Deutschland verfolgt das Ziel, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden und die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 100 Prozent zu reduzieren. Als aktiver Partner richtet Vattenfall seine Strategie darauf aus, eine fossilfreie Strom- und Wärmeversorgung innerhalb einer Generation zu ermöglichen.
Dafür werden die Heizkraftwerke und Energieinfrastrukturen in Berlin zukunftsfähig gemacht. 2017 erfolgte bereits der Ausstieg aus der Braunkohleverfeuerung. In den Folgejahren gingen zwei hocheffiziente Gas- und Dampfturbinenanlagen in Lichterfelde und Marzahn ans Netz und ersetzten alte Bestandsanlagen. Auf der nächsten Etappe steht nun der Ersatz der Steinkohle bei der Wärmeerzeugung durch die Nutzung von Erdgas und Biomasse im Fokus.
In Zukunft wird der Anteil der konventionellen Energiequellen bei der Stadtwärmeerzeugung weiter abnehmen und die Bedeutung regenerativer Energien sukzessive steigen. Nach 2030 soll es dann verstärkt darum gehen, die Stadtwärme bis 2040 fossilfrei zu machen, indem anstelle der Übergangslösung Erdgas zunehmend regenerative Energien und grüner Wasserstoff zum Einsatz kommen.
Ja, die Versorgung mit Stadtwärme im Versorgungsgebiet des Heizkraftwerks Charlottenburg ist gewährleistet. Die Modernisierungsmaßnahmen werden parallel zum laufenden Betrieb durchgeführt, da die Neuanlage innerhalb des bestehenden Areals in einem aktuell leerstehenden Gebäude realisiert werden kann.
Das Heizkraftwerk Charlottenburg versorgt seit über einem Jahrhundert die Berlinerinnen und Berliner mit Wärme. Bei allen Maßnahmen, die wir am Standort durchführen, hat die Einhaltung des Denkmalschutzes für uns oberste Priorität. Da die Neuanlage in einem leerstehenden Gebäude realisiert werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant, bauliche Veränderungen an denkmalgeschützten Bereichen durchzuführen.
Um Berlin zukünftig mit fossilfreier Stadtwärme versorgen zu können, ist eine höhere Flexibilität der Erzeugungsanlagen erforderlich. Dabei spielen elektrische Heißwassererzeuger (E-HWE) eine wichtige Rolle. Wenn zukünftig ausreichend Strom aus regenerativen Energiequellen verfügbar sein wird, ermöglichen diese Anlagen, dass der „grüne“ Strom direkt in Stadtwärme umgewandelt werden kann.
Wir halten Sie bezüglich der Baumaßnahmen auf dem Laufenden. Für Fragen oder Anregungen stehen wir selbstverständlich zur Verfügung: